Sonntag, September 10, 2006

10.09.2006 - East Rock Park, ein echter Felsen - und endlich ist Donia da

Heute, am Sonntag, wollte ich den nahegelegenen East Rock Park erkunden. Ich war dem Irrtum erlegen, es handele sich im Wesentlichen um Grünflächen, Bäume und Spazierwege - doch als ich in Richtung des Parks lief, tauchte plötzlich ein riesiger roter bewaldeter Felsen vor mir auf. Aha, East Rock ist also ein wirklicher "Rock"!
Nun ja, da musste ich natürlich hinauf, und laut meiner Nachbarin Cindy gibt es auch einen Wanderweg. Da der Pfad nicht wirklich gut ausgeschildert war, fragte ich ein paar Leute, und die Reaktionen waren meist: "Da hinauf? Das ist anstrengend, eine starke Steigung." Da Amerikaner manchmal etwas fußmarschfaul sind (echt!), beschloss ich, das Abenteuer trotzdem auf mich zu nehmen und den Weg zumindest zu versuchen. Und siehe da, 30 min leichter Aufwärtsweg durch den Wald (für die Familie: nicht steiler und unwegsamer als auf den Waldwegen um Katzhütte herum), und ich war oben.

Dort befand sich eine 30 m hohe Statue, an der gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden - und plötzlich sprach mich einer der Gerüstbauer an: Er hätte mich auf der zum Wanderweg führenden Straße am Fuße des Berges gesehen, und ob ich wirklich den ganzen Weg hinaufgelaufen sei??? Oh Mann, klar, ich bin eben echt hart im Nehmen, so ein schwerer Aufstieg! ;-) Echt seltsam. Vom East Rock hatte ich einen echt phänomenalen Ausblick über New Haven, bis hin zum Meer. Den Strand muss ich definitiv am nächsten Wochenende besichtigen, wenn das Wetter mitspielt. Im Moment ist es super sommerlich, zwischen 20°C und 26°C, teilweise schwül.

Abends ist meine Vermieterin Donia aus Kanada, wo ihre Partnerin lebt, zurückgekehrt. Donia stammt aus dem Libanon, wanderte allerdings als Kind mit ihren Eltern nach Kanada aus und unterrichtet Französisches Theater in Yale. Sie ist 37, wirkt aber total jugendlich und sportlich, eher wie eine große Schwester. Am Abend hat sie mich gleich noch zu einem Supermarkt (die haben hier meist bis mind. 22:00 auf) mitgenommen und mich in die Benutzung der Waschmaschine eingewiesen. Das ist nämlich ein riesiges Monsterding mit Propeller statt einer Trommel. Die Waschmaschinen hier sind anders als die in Deutschland, es gibt keine Schonprogramme und nur drei verschiedene Temperaturen: cold, warm und hot. Aber wie warm ist warm, wie hot ist hot??? Das Waschprogramm dauert auch nur 15 Minuten, und um die Sachen halbwegs sauber zu kriegen, muss ich, wie mir Donia erklärte, das Programm dreimal hintereinander starten. Naja, ich wasche alles kalt mit warmer Spülung hinterher, und es wurde auch sauber. Somit habe ich die Alltagsdinge schon ganz gut im Griff.